Senioren am Gnadenort 2.Juni 2009

Der neue Tag, 10.06.2009: (hjs)

Parksteiner Reisegruppe beeindruckt von der Pilgerstätte Maria Loreto

Das Interesse an dem von Karin Friedl und Wolfgang Dütsch bestens organisierten Ausflug der Seniorengruppe St. Pankratius zum Wallfahrtsort Maria Loreto bei Eger war riesengroß. Ein 57-sitziger Bus reichte nicht, um die Teilnehmer nach Altkinsberg in Tschechien zu bringen.

Wolfgang Dütsch, der immer den Hol- und Bringdienst zu den Seniorennachmittagen liebevoll erledigt, transportierte mit dem Privatauto weitere fünf Leute zu dem geschichtsträchtigen Zielort. Das von Jesuiten in den Jahren 1664 bis 1689 in Altkinsberg erbaute bekannteste Kloster in Westböhmen war für viele Pilger auch aus Bayern über Jahrhunderte eine beliebte Gnadenstätte. Nach 1945 mussten die deutschen Einwohner durch Aussiedlung ihre Heimat verlassen. Maria Loreto stand im Sperrgebiet des Grenzlandgürtels. Durch das kommunistische Regime war es der Zerstörung und Schändung preisgegeben. Der Glockenturm wurde im Jahre 1952 angezündet. Maria Loreto verfiel zu einer Ruine und wurde vom Grün der Bäume und Sträucher überwuchert.

Nach dem Fall des Kommunismus begann die Rettung der Gnadenstätte. Hauptinitiator war der Waldsassener Unternehmer Anton Hart, gebürtig in Neukinsberg. Was die Parksteiner Senioren bei der Führung von dessen Nachfolger, dem jetzigen Vorsitzenden des "Fördervereins zur Erhaltung und Förderung Maria Loreto", Erwin Sommer, zu hören bekamen, war sehr beeindruckend. Ab 1992 ist der Wiederaufbau des Heiligtums mit finanzieller Hilfe und Zusammenarbeit von deutscher und tschechischer Seite zustande gekommen.

Maria Loreto lebt wieder, und es kommen viele Wallfahrer und Besucher. Der 2004 verstorbene Ingenieur Hart wurde für seine besondere Verdienste um die Rettung des Wallfahrtsortes im Jahre 1998 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse und im Jahre 2003 vom Papst Johannes Paul II. mit dem päpslichen Silvesterorden geehrt.

Vortrag Fr. Krafft vom Beerdigungsinstitut Schneider

Der neue Tag, 13.11.2009: (hjs)

Im Todesfall auch an Kleinigkeiten denken - Angehörige wissen oft nicht, was zu tun ist

Das Ende des irdischen Daseins kann sehr plötzlich eintreten. Meist wissen die Angehörigen eines Verstorbenen nicht, was nach dem tragischen Ereignis zu tun ist. Neben der Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen kommt noch die Hilflosigkeit hinzu. Und schon der Gedanke an das unausweichliche Ende und seine Konsequenzen wird gerne verdrängt.
 

Mit viel Taktgefühl

Den Beweis dafür traten die Gäste beim Seniorennachmittag in Sankt Pankratius an. Sonst kommen zu den Treffen immer über 40 Frauen und Männer. Am Dienstag, als es um das Thema "Vorsorge - Warum?" ging, waren es nur 25. Gertrud Krafft vom Bestattungsinstitut Schneider in Weiden redete ohne Umschweife, aber voller Taktgefühl.

Normalerweise soll nach etwa acht Stunden durch einen Arzt der Tod festgestellt und der Totenschein ausgestellt werden, wobei der Mediziner prüfen sollte, ob der Verstorbene eines natürlichen Todes oder durch Fremdeinwirkung gestorben ist.

Die Beerdigung kann erst nach einer entsprechenden Beurkundung erfolgen. Dazu sind Ausweis, Totenschein, Geburtsurkunde, Heiratsurkunden bei Eheleuten, die Sterbeurkunde des Ehepartners, eventuell die Scheidungsurkunde je nach Personenstand. Bei einer Feuerbestattung sollte eine schriftliche Willenserklärung vorliegen.

In Deutschland muss die Urne auf einem Friedhof bestattet werden. Auf Parksteins Urnenhain müssen verrottbare Behältnisse verwendet werden. In einem Grab dürfen Urnen auch aus anderem Material wie Porzellan bestehen. Wenn keine Grabstelle vorhanden ist, muss eine bei der Friedhofsverwaltung gekauft werden.

Im bayerischen Wald und in Norddeutschland gibt es Friedhofswälder, wo man einen Baum mieten und unter ihm die Urne begraben darf. Oberpfalzweit konnte Krafft von zwei Seebestattungen erzählen. Eine "normale" Bestattung kostet heutzutage mindestens 2500 Euro. Das Bestattungsinstitut übernimmt im Todesfall viele Besorgungen. Bei der Bestellung der Beisetzung sollte persönliche Kleidung des Verstorbenen, eventuell ein Rosenkranz, ein Foto für das Sterbebild und der Wortlaut der Todesanzeige mitgebracht werden. Dabei erfährt man auch, was im Sinne des Verstorbenen unternommen werden muss.
 

Auf Erbschein warten

Benachrichtigungen für den Arbeitgeber oder Sozialversicherungsträger sollten die Hinterbliebenen nicht vergessen. An die Krankenkasse sollte die Versicherungskarte zurückgegeben werden. Das Einwohnermeldeamt und das Nachlassgericht werden vom Standesamt benachrichtigt. Den Erbschein erteilt das Nachlassgericht.

An viele Kleinigkeiten muss gedacht werden. Was soll mit dem Telefon, den Rundfunk- und Fernsehgebühren, dem Auto, der Bankverbindung, Daueraufträgen, Zeitungsabonnements, Vereinsmitgliedschaften oder der Wohnung geschehen. Gas-, Wasser- und Stromzähler ablesen, hilft Ärger zu vermeiden.

Adventfeier am 3.12.2009

Kapuzinerhaus zu klein

Der neue Tag, 09.12.2009: (hjs) 

Runde St. Pankratius freut sich über großen Zulauf

Die Seniorengruppe St. Pankratius ging fremd. Die Adventsfeier verlegte die Altenrunde angesichts des großen Interesses vom Kapuzinerhaus ins "Bergstüberl". Über 40 ältere Semester kamen und erlebten ein kurzweiliges Programm, welches das Organisationsteam mit Gertraud Dorner, Wolfgang Dütsch, Karin Friedl, Resi Häupl, Karl Hegner und Emma Weiherer ausgearbeitet hatte.

Im Schein vieler Lichter auf den hübsch dekorierten Tischen pflegten die Senioren zuerst den Brauch des Frauentragens. Sie versammelten sich um eine Nachbildung der Bogenberger Madonna "Maria in der Hoffnung", beteten, sangen alte Adventslieder und lasen Bibeltexte vor.

Anschließend ließen sich die Senioren Weihnachtsplätzchen und Christstollen schmecken. Dazu erklangen weihnachtliche Weisen aus dem CD-Player, weil die angekündigte Musikgruppe abgesagt hatte. Mit Bildern erinnerte Dütsch an die Ereignisse dieses Jahres. Die Seniorennachmittage waren gut besucht. Die Teilnehmer hörten Vorträge wie "Unser altes Parkstein", feierte Feste und machten schöne Ausflüge.

Dütsch verkündete, dass die Planungen für 2010 schon laufen. Unter anderem sind im Januar ein Vortrag über "Gesunde Füße im Alter", im Juni der Besuch des Blütenzaubergartens in Störnstein und im Juli eine Nachbetrachtung zur Primiz von Josef Hausner junior geplant. Die Geburtstagsjubilare erhielten kleine Geschenke und alle Senioren Weihnachtssterne. Karin Friedl bedankte sich bei allen Helfern und Spendern für die Unterstützung.

Jahresprogramm 2010

Kapuzinerhaus Parkstein 14:00 Uhr - 16:00 Uhr

DatumThema
Dienstag 12.01.2010Vortrag: "Gesunde Füße im Alter"; Referentin: Podologin Karin Birkner; anschl. gemütl. Zusammensein
Dienstag 02.02.2010Seniorenfasching
Dienstag 02.03.2010Gedanken zur Fastenzeit und gemütl. Zusammensein
Dienstag 06.04.2010Vortrag vom Heimatkundlichen Arbeitskreis - Christine Melchner
Dienstag 04.05.2010Muttertags- und Vatertagsfeier
Dienstag 01.06.2010Ausflugsfahrt Störnstein „Blütenzaubergarten“; anschl. gemütl. Einkehr
Dienstag 06.07.2010Primiznachbetrachtung mit Primiziant Josef Hausner
August 2010Sommerpause
Dienstag 07.09.2010Ausflugsfahrt nach Schwandorf zur Wallfahrtskirche "Unserer lieben Frau vom Kreuzberg" mit anschl. gemütl. Zusammensein
Dienstag 05.10.2010Gedanken zum Erntedank mit anschließender Erntedanksfeier
Dienstag 09.11.2010Ausflug nach Bergnersreuth „ Weihnachtlicher Vorgeschmack“
Donnerstag 07.12.2010Jahresabschluss mit einer Adventfeier

Urteile wegen Mord und Brandstiftung

Christine Melchner führt Zuhörer 1000 Jahre in die Vergangenheit und in die Zeit der Landrichter

Der neue Tag, 17.04.2010: (hjs)

 

Parkstein. (hjs) Das Kapuzinerhaus erwies sich wieder einmal als viel zu klein. Den Vortrag der stellvertretenden Vorsitzenden des Heimatvereins, Christine Melchner, zum Thema "Historisches Parkstein" wollten über 40 Mitglieder der Seniorengruppe St. Pankratius hören.

1052 trat der Ort ins Licht der Geschichte. Die historische Geburtsurkunde der Veste Parkstein mit erster schriftlicher Erwähnung stammt aus der Feder Niederalteicher Mönche. Der im Heimatverein aktive Historiker Paul Bäumler versucht mit dem heimatkundliche Arbeitskreis in akribischer Achiv-Arbeit manches über das Erbauungsjahr, über das Aussehen sowie über Baumeister und -herrren der 1052 abgebrannten und danach wieder aufgebauten Burg zu erfahren. Nach den historischen Zusammenhängen soll sie aus die Mitte des 10. Jahrhunderts stammen.

Zwei Herren dienen

Melchner wusste, dass auf der Burg nie ein Geschlecht saß. "Parkstein war immer Reichsland und so waren die Besitzverhältnisse als Folge steter und strittiger Machtverhältnisse häufigem Wechsel unterworfen." 300 Jahre lang von 1431 bis 1714 war das Gemeinschaftsamt Parkstein-Weiden sogar im Besitz zweier verschiedener, nicht immer solidarischen Landesherren. Sie vererbten, verkauften oder verpfändeten ihren Besitz unabhängig voneinander. Vor allem zur Zeit der Reformation war Anlass genug gegeben, Streitigkeiten auf allen Ebenen der Verwaltung auszufechten.

Die Landrichter residierten vom 13. Jahrhundert bis 1808 in Parkstein. Sie urteilten scharf über Raub-, Mord-, Brand-, und Vergewaltigungsdelikte. 1776 gab es hier die letzte Hinrichtung einer Kindermörderin. 1808 wechselte der letzte Landrichter Karl Reisner Freiherr von Lichtenstern nach Neustadt. Der Markt verlor an Bedeutung und verarmte.

Neuer Bildband

Bevor die Frauen und Männer mit Kuchen und Kaffee verwöhnt wurden, verfolgten sie mit großem Interesse Bilder aus der jüngeren Vergangenheit. Der Heimatverein beabsichtigt demnächst einen Bildband über diese Zeit herauszugeben. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, von den Senioren wichtige Erkenntnisse zu erfahren, zeigte Melchner die alten Fotos.

Füße wie rohe Eier behandeln

Podologin Karin Birkner referiert bei der Seniorengruppe Sankt Pankratius - Diabetiker gefährdet

Der neue Tag, 21.01.2010: (hjs)

Bei der Seniorengruppe Sankt Pankratius referierte Podologin Karin Birkner aus Hammerles im Kapuzinerhaus zum Thema "Gesunde Füße im Alter". 28 Gäste hörten, dass sich regelmäßige Pflege wirklich lohnt.

Damit die Füße kein trauriges Dasein führen müssen, sollen Schuhe richtig passen und bequem sein. Die Fußpflegerin sprach vier typische Probleme an. Wenn die Haut zu wenig Wasser speichert, wird sie nicht nur spröde, sondern verliert an Geschmeidigkeit. Wer darunter leidet, sollte Produkte mit Feuchtigkeitsspendern verwenden und mit gelegentlichen Fußbädern für Regeneration sorgen.

Trockene Haut

Ein häufiges Folgeproblem trockener Fußhaut sind Schrunden. Besonders an den Fersen wird die Haut extrem trocken, es bilden sich Risse und Hautspalten. Zusätzlich zur täglichen Feuchtigkeitspflege können Intensivpflegeprodukte Abhilfe schaffen. Erbliche Veranlagung, luftundurchlässige Schuhe oder zu fetthaltige Pflegeprodukte erhöhen die Schweißproduktion. In diesem Fall sollten Schuhe aus atmungsaktivem Material und Baumwollstrümpfe getragen werden. Fußpilz lauert dort, wo es feucht und warm ist, im Schwimmbad oder in der Sauna.

Um Schmerzen, Juckreizen und Entzündungen zu begegnen, sollten Pflegeprodukte mit Pilzschutz verwendet, die Strümpfe täglich gewechselt, luftdurchlässige Schuhe getragen und die Zehenzwischenräume immer gut getrocknet werden. Die Expertin kümmert sich um die "normalen Belastungsspuren". Dazu gehört das Schneiden der Nägel, das Abtragen von Hornhaut und Nagelverdickungen sowie das Entfernen von Hühneraugen. Auch krankhaften Veränderungen wie Fußpilz, Warzen und eingewachsenen Nägeln nimmt sich die Podologin an.

Regelmäßig pflegen

Besonders als Diabetiker sollte man regelmäßig zur Fußpflege gehen. Zuckerkranke sollten ihre Füße wie "rohe Eier" behandeln, denn sie sind die Hochrisikopatienten für das Auftreten einer Fußveränderung. Ein falsch geschnittener Nagel kann schon Auslöser für größere Problemfälle sein. Fazit: "Wenn der Fuß gesund ist, sollte man auf ihn schauen", sagte die Podologin am Ende ihres interessanten Vortrages.